Zusammenfassung
Disruption gibt es seit eh und je. Jetzt stehen wir jedoch am Beginn einer neuen digitalen Ära, in der das evolutionäre Prinzip des „survival of the fittest“ gilt. Wir haben verschiedene Schlüsselthemen – von Klimatechnologie bis hin zu Künstlicher Intelligenz – identifiziert, die den derzeitigen Wandel grundlegend vorantreiben. Disruption wird so aus Sicht der Anleger zu einem zentralen Thema, das in den Portfolios berücksichtigt werden sollte.
Zentrale Aussagen
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Wie wird es 2021 weitergehen?
Seit dem pandemiebedingten Wachstumseinbruch des vergangenen Jahres hat sich die Wirtschaft insgesamt kräftig erholt. An den Kapitalmärkten hat dies für Kursauftrieb gesorgt, obwohl das Wachstum vermutlich noch auf mehrere Jahre hinaus hinter dem vorpandemischen Trend zurückbleiben wird (siehe Abbildung). Die Covid-19-Krise ist noch nicht vorbei. In einigen Teilen der Welt scheinen die Impffortschritte inzwischen jedoch die Trendwende zu bringen und es besteht Hoffnung, dass die Pandemierisiken im weiteren Jahresverlauf abnehmen werden. Der aktuelle Boom der Wirtschaft und Märkte könnte einen Preis haben – nicht zuletzt eine höhere Inflation. Angesichts des uneinheitlichen Wachstumstempos in den verschiedenen Ländern und Branchen werden Investoren bei ihren Anlageentscheidungen zudem sehr sorgfältig und differenziert vorgehen müssen. Ein wichtiger Aspekt sind dabei auch die unterschiedlich großzügigen fiskal- und geldpolitischen Hilfspakete, mit denen Regierungen und Zentralbanken rund um die Welt auf diese Krise reagieren.
Implikationen für Anleger
- Ein deutlicher Anstieg der Inflation in diesem Jahr – und möglicherweise darüber hinaus – macht es wichtig, zusätzliche Renditequellen zu erschließen, um die Kaufkraft zu erhalten.
- Der jüngste Inflationsschub war ein wichtiger Faktor für die Entscheidung der US-Notenbank (Fed), für 2023 kleine Zinsanhebungen zu avisieren. Am Markt wird auch damit gerechnet, dass die Fed - wahrscheinlich 2022 - mit der Rückführung ihrer Anleihekäufe beginnen wird. Abhängig davon, wie die Fed die Märkte auf diesen geldpolitischen Kurswechsel vorbereitet, könnten beide Schritte eine höhere Volatilität auslösen.
- Wir haben weiterhin eine Präferenz für Risikoanlagen – verfolgen hier aber inzwischen einen vorsichtigeren Ansatz. Wir sehen keinen Grund für Anleger, ihr Risiko komplett zurückzufahren. Zumindest auf kurze Sicht halten wir es aber für geraten, eine neutralere Position entlang des Risiko-Ertrags-Spektrums einzunehmen.
BIP-Prognose (2020-2021)
Quelle: Bloomberg, Allianz Global Investors. Stand der Daten: Mai 2021.
Hören Sie den Head of Global Economics and Strategy, Stefan Hofrichter, zu unserem Wirtschaftsausblick zur Jahresmitte einschließlich seiner Ansichten zu Wachstum, Inflation, Produktivität, Arbeitskräftemangel, Angebotsfragen, Demographie und mehr. Darüber hinaus wird er auf die Implikationen seiner Prognosen für die Positionierung von Anlageportfolios sowie Anlagechancen im aktuell unbeständigen Umfeld eingehen.
Unsere regionalen Ausblicke zur Jahresmitte 2021
Zahlreiche Faktoren haben die Wirtschaft angekurbelt und zu höheren Unternehmensgewinnen beigetragen – darunter das erfolgreiche Impfprogramm, ein Rückgang der Covid-19-Fälle, niedrige Zinsen und staatliche Hilfspakete. Der steigende Inflationsdruck und potenzielle Steuererhöhungen könnten im zweiten Halbjahr jedoch für Gegenwind sorgen.
Obwohl sich die Finanzmärkte seit Jahresanfang 2021 positiv entwickelt haben, rechnen wir für den Rest des Jahres mit einer phasenweise erhöhten Volatilität. Der Fokus der Märkte könnte weiter auf Substanzwerten und zyklischen Sektoren liegen. Finanzwerte könnten von einem Umfeld höherer Renditen/einer steileren Zinskurve profitieren, während Energie und Rohstoffe durch die Wiedereröffnung der Weltwirtschaft gestützt bleiben dürften. Politische Unterstützung gibt es für bestimmte Infrastruktursegmente, saubere Energie und 5G, die auf der Agenda von US-Präsident Joe Biden stehen.
Angesichts des starken Wachstums und der anziehenden Inflation könnten die Renditen noch etwas weiter steigen. Das könnte Assets/Sektoren mit einer längeren Duration wie Investment-Grade-Unternehmensanleihen, Wachstumswerte und Sektoren wie Technologie stärker unter Druck setzen.
Nach einem schwachen Jahresauftakt hat die Wirtschaftsaktivität zuletzt mehr Fahrt aufgenommen. Ein kräftiger, breit angelegter Aufschwung ist möglich, sobald die Maßnahmen zur Eindämmung des Virus nennenswert gelockert werden und sich der private Konsum deutlich belebt. Die Inflation dürfte 2021 ihren Höchststand erreichen, bevor sie 2022 wieder etwas abflaut. Für die konjunkturelle Erholung wird die wirtschaftspolitische Unterstützung weiterhin unerlässlich sein und die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank bleibt insgesamt akkommodierend.
Vor dem Hintergrund der anhaltenden Verunsicherung durch die Pandemie sollte eine größere Wachstumsdynamik zu einer Verbesserung der Unternehmensgewinne führen. Diese wiederum dürften die wichtigsten Treiber der Aktienrenditen im Jahr 2021 sein. Wir erwarten zwar, dass die längerfristigen Staatsanleiherenditen, angeführt von den USA, moderat ansteigen werden. Die höhere Inflation könnte jedoch vorübergehend sein und das allgemeine Niedrigzinsumfeld dürfte weiterhin Bestand haben.
Dank der schnellen Impffortschritte und weitreichender Öffnungen dürfte sich die britische Wirtschaft weiter erholen. Damit wird auch der Konsum anziehen, beflügelt durch die aufgestaute Nachfrage und die hohen, während der Pandemie angehäuften Ersparnisse. Die Fiskalpolitik dürfte auch dann noch unterstützend wirken, wenn die Post-Covid-Konjunkturmaßnahmen gegen Ende des Jahres auslaufen. Die Inflation wird im zweiten Halbjahr voraussichtlich steigen. Der Kostendruck nimmt aber nur allmählich zu.
Trotz des Ende 2020 geschlossenen Handelsabkommens mit der EU belasten die Spannungen im Nachgang des Brexit (insbesondere nichttarifäre Handelshemmnisse) weiterhin die Exporte. Noch gibt es wenig Hinweise darauf, dass der Einbruch des Handels mit der EU durch höhere Handelsvolumina mit dem Rest der Welt kompensiert wird.
Dank der effektiven Eindämmung von Covid-19 ist Chinas Wirtschaft weitgehend wieder auf ihren Trendwachstumspfad zurückgekehrt. Die fiskal- und geldpolitische Unterstützung wird wieder auf ein normaleres Niveau zurückgefahren. Das könnte sich nachteilig auf Risikoanlagen auswirken. Die chinesischen Behörden werden jedoch wachsam bleiben und bei Bedarf gegensteuern. Die angespannten Beziehungen zu den USA könnten noch Auswirkungen auf den Ausblick für Chinas Außenhandel und Finanzen haben.
Der jüngste Kursrückgang an den chinesischen Aktienmärkten sollte als gesunde Entwicklung betrachtet werden, durch die die Bewertungen wieder auf ein attraktiveres Niveau zurückkehren. Im Vergleich zu Anleihen in anderen großen Volkswirtschaften, in denen die Zinsen noch deutlich länger auf ihrem niedrigen Niveau verharren könnten, sind chinesische Anleihen großzügig verzinst. Die chinesischen Märkte sind jedoch volatil. Daher sollten Investoren hier langfristig investieren.
In Japan sind die Covid-19-Neuinfektionen zuletzt zwar gestiegen. Das Land hat aber mit seinem Impfprogramm begonnen und die um ein Jahr verschobenen Olympischen Spiele in Tokio sollen wie geplant im Sommer stattfinden. Vor diesem Hintergrund dürfte sich die Inlandsnachfrage im zweiten Halbjahr allmählich erholen. Die japanische Auslandsnachfrage (der Saldo von Aus- und Einfuhren) dürfte dank der anhaltenden Erholung der weltweiten Investitionsausgaben stabil bleiben.
Obwohl sich die Wachstumsaussichten verbessert haben, ist der Preisdruck weiterhin gedämpft. Daher hat die Bank of Japan ihre Strategie überarbeitet, um die geldpolitische Lockerung nachhaltiger fortführen zu können.
Der weltweite Aufschwung und der etwas schwächere US-Dollar sorgen für ein günstiges Umfeld für die meisten Schwellenmärkte. Einige Zentralbanken in diesen Ländern – zum Beispiel in der Türkei, Brasilien und Russland – haben bereits auf eine restriktivere Geldpolitik umgestellt. Der erwartete Anstieg der Inflation könnte andere dazu bewegen, ihrem Beispiel zu folgen.
Die Gefahr eines erneuten Anstiegs der Covid-19-Infektionen ist in den Schwellenländern besonders akut. Was die Bekämpfung der Pandemie angeht, sind diese Länder noch nicht so weit wie die Industrieländer. Zum Jahresende 2021 sollten hier aber größere Fortschritte erkennbar sein. Wir rechnen in den Schwellenländern weiterhin mit einem fragilen, von Land zu Land sehr unterschiedlichen Erholungsprozess. Generell erscheinen die Länder, die die Pandemie am erfolgreichsten eingedämmt haben, am besten aufgestellt. Dazu gehören zum Beispiel Südkorea und Singapur.
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