Zusammenfassung
Im Durchschnitt findet alle 39 Sekunden und damit 2.244 Mal am Tag ein Hackerangriff statt – Cyberkriminalität, die im Einzelfall Lösegeldzahlungen in Höhe von mehreren Millionen bedeutet. Weil unsere Welt immer enger digital vernetzt wird, werden Anzahl und Schäden von Cyber Crime noch rasanter zunehmen. Die aktuelle Pandemie ist hier zudem ein Brandbeschleuniger. Der jetzt schon starke Wachstumsmarkt für Cyber Security dürfte deshalb maßgeblich an Bedeutung gewinnen. Erfahren Sie mehr über aktuelle Cyber-Crime-Fälle und was der Wachstumsmarkt Cyber Security für den Anleger bedeutet.
Das Problem: wachsende Cyber-Bedrohung
„Im Durchschnitt findet alle 39 Sekunden, also 2.244 Mal am Tag ein Hackerangriff statt“
Am 8. Februar 2021 erhöhten Hacker bei einem Angriff auf die Wasseraufbereitungsanlage der Stadt Oldsmar in Florida den Natriumhydroxid-Gehalt des Trinkwassers um das 111-Fache. Dadurch hätten die 15.000 Einwohner ernsthafte gesundheitliche Schäden erlitten. Aber das verseuchte Wasser gelangte gar nicht erst in die Versorgungsleitungen, weil rechtzeitig Gegenmaßnahmen ergriffen wurden.1 Glücklicherweise konnte dieser Angriff abgewehrt werden, bevor tatsächlich etwas passierte.
Erst kürzlich, am 9. Mai 2021, setzte eine Hackergruppe mit dem Namen „Darkside“ eine wesentliche Pipeline für die US-Energieversorgung durch einen Ransomware-Angriff außer Betrieb. Die Colonial-Pipeline versorgt Großstädte an der US-Ostküste mit insgesamt 2,5 Millionen Barrel verarbeiteten Ölprodukten von der US-Golfküste.2 Die Lieferengpässe führten zu Panikkäufen an US-Tankstellen und drohten die Konjunktur ernsthaft zu beeinträchtigen. Berichten zufolge musste das Unternehmen ein Lösegeld von 5 Millionen US-Dollar für den Code zur Entschlüsselung der von der Hackergruppe gekaperten Daten bezahlen.3
Nur drei Tage später griff dieselbe Hackergrup pe im Zuge ihrer Kampagne gegen lebenswichtige Industriebranchen in Nordamerika die US-Sparte des deutschen Chemiekonzerns Brenntag an und konnte ein Lösegeld in Höhe von rund 4,4 Millionen US-Dollar erbeuten.4
Dies sind nur einige Beispiele dafür, wie schwer die Folgen von Cyberangriffen sein können.
Wohlgemerkt: Einer Studie der University of Maryland zufolge erfolgt im Durchschnitt alle 39 Sekunden ein Hackerangriff, also insgesamt 2.244 Mal am Tag.5 Zahlreiche Unternehmen merken das nicht einmal; andere geben aus Sorge um ihren Ruf nicht bekannt, dass ein Angriff stattgefunden hat.6 Die Anzahl und der Umfang von Hackerangriffen dürften künftig stetig zunehmen, weil unsere Welt immer enger digital vernetzt wird.
Cyber-Bedrohungen in Unternehmen - Beispiele:
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Zu Beginn der Pandemie schickten die Unternehmen ihre Mitarbeiter rasch ins Homeoffice, was die IT-Infrastruktur in bisher unvorstellbarer Weise in Anspruch nahm. Dadurch entstand die perfekte Gelegenheit für Cyberangriffe.
Insbesondere die für die Mitarbeiterkommunikation verwendeten Videokonferenz-Tools erwiesen sich als anfällig. Deloitte zufolge wurden die Schwachpunkte von Videokonferenz-Software im ersten Lockdown dazu genutzt, die personenbezogenen Daten von knapp einer halben Million Arbeitnehmer zu entwenden.7
In diesem Zeitraum wurden deutlich mehr Ransomware-Angriffe, Identitätsbetrugsversuche und Phishing-Kampagnen verzeichnet. Auch Brute-Force-Angriffe mehrten sich. Dabei werden spezielle Programme (Passwortknacker und Account-Checker) verwendet, die es ermöglichen, auf fremde Online-Konten zuzugreifen. Daneben kam es häufig zu Bankbetrug und Identitätsdiebstahl.
IBM zufolge beliefen sich die Kosten eines einzigen Datenlecks für die Unternehmen im Jahr 2020 im Durchschnitt auf 3,86 Millionen US-Dollar. Statistisch gesehen dauerte es im Durchschnitt 270 Tage, bis ein Leck überhaupt erkannt wurde, und danach weitere 280 Tage, bis es vollständig gestopft war.8
Angaben des US-Justizministeriums zufolge nehmen vor allem Ransomware-Angriffe – also Angriffe mit Erpressungssoftware, mit deren Hilfe Daten verschlüsselt werden, so dass anschließend ein Lösegeld für die Freigabe verlangt werden kann (Kaspersky) – zu. Angeblich kann die Verschlüsselung der Dateien des Opfers bereits innerhalb von drei Sekunden beginnen.9 Die höchste gemeldete Lösegeldzahlung aufgrund von Ransomware-Angriffen belief sich auf über 4,5 Millionen US-Dollar.10 Ein derartiges kriminelles Vorgehen schädigt sowohl den Einzelnen als auch größere Organisationen ernsthaft.
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Auch nach der Pandemie wird die Cyberkriminalität weiter deutlich zunehmen. Dabei spielt der exponentielle Anstieg des unzureichend gesicherten Datenbestands in unserer künftig sehr viel stärker digital geprägten Welt eine große Rolle.
Im Jahr 2020 lebten 7,83 Milliarden Menschen auf der Erde. 66% von ihnen hatten ein Mobiltelefon. 59% verfügten über einen Internetanschluss. Und 54% nutzten aktiv soziale Medien.11 Diese Zahlen sind seither nicht zuletzt aufgrund der Pandemie angestiegen. Laut datareportal.com steigt die Zahl der Nutzer von sozialen Medien weltweit um 13,7% pro Jahr an, wobei jeder Nutzer im Durchschnitt 6,3 soziale Plattformen im Monat besucht oder nutzt.12
Die dadurch entstehenden, riesigen Datenmengen bieten Cyberkriminellen immer größere Angriffsmöglichkeiten. Und dies ist noch gar nichts im Vergleich zu den Datenmengen, die durch die Nutzung von 5G generiert werden könnten.
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Mit der flächendeckenden Einführung von 5G wird die Zahl der ans Internet angebundenen Geräte in die Höhe schnellen, so dass noch mehr Daten produziert werden.
Bis 2025 werden voraussichtlich über 30 Milliarden Geräte ans Netz angeschlossen sein – also vier Geräte pro Erdbewohner.13
Und darunter fallen nicht nur Smartphones, Laptops und Computer, sondern 5G-Chips werden auch in immer mehr autonom fahrenden Autos, Geräten in Smart Homes und Fabrikmaschinen verbaut.
Die Lösung: Verbesserungen bei der Sicherheit
Cybersicherheit wird in unserer künftigen, durchtechnisierten Wirtschaft zunehmend an Bedeutung gewinnen.
Quelle: ResearchAndMarkets.com (2020),
“Global Cybersecurity Market 2020 to 2030"
Der globale Markt für Cyber Security dürfte bis 2030 um 12,6% p.a. wachsen. Sein Volumen sollte sich von 119,9 Mrd. US-Dollar im Jahr 2019 (also vor der Pandemie) auf 433,6 Mrd. US-Dollar bis 2030
Einem kürzlich erschienenen Bericht von Accenture Security zufolge geben führende Unternehmen inzwischen über 20% ihres IT-Budgets für moderne Technologie aus, also knapp doppelt so viel wie in den vergangenen drei
Cybersicherheit: Bereiche, in die Unternehmen verstärkt investieren
Quelle: Team8: 2021 Cybersecurity Brief
Wie lässt sich das Wachstum auf dem Gebiet Cyber Security nutzen?
Cybersicherheit ist ein komplexes Gebiet, das sich mit unterschiedlichen Themen befasst. Gleichzeitig bieten sich in diesem Sektor hervorragende Diversifizierungsmöglichkeiten und Chancen für ein direktes Engagement.
- Perimetersicherheit ist im täglichen Leben wohl der wichtigste Bereich. Dazu gehört z.B. die Firewall im Browser, aber auch das Sicherheitsisolationssystem, mit deren Hilfe Bedrohungen für ein Computernetzwerk erkannt werden können. Cisco Systems* ist wohl eines der bekanntesten Unternehmen in diesem Bereich.
- Netzwerksicherheit hat in der Pandemie besonders deutlich an Bedeutung gewonnen, da sehr viel mehr Arbeitnehmer von außen auf die Unternehmensnetze zugriffen. Dies wird sich auch nach dem Ende der Pandemie nicht mehr ändern. Cloud Computing wird diesen Trend künftig fortschreiben, und die Unternehmen werden mit einer hybriden Struktur aus internen und externen Netzwerken umgehen müssen. Unternehmen wie FireEye* tragen dabei zur Sicherheit in diesem Bereich bei.
- Bei der Endpunktsicherheit sollen Computernetzwerke vor den angeschlossenen Geräten wie Desktops, Laptops oder Smartphones geschützt werden. An solchen Schnittstellen können sich Schwachpunkte für das Gesamtnetz ergeben. Dieses Thema gewinnt zunehmend an Bedeutung, da immer mehr Unternehmen auf Cloud-Technologie setzen. Auf diesem Gebiet ist z.B. CrowdStrike* tätig, das zur Endpunktsicherheit beiträgt und Bedrohungen für seine Kunden aufspürt.
- Anwendungssicherheit ist ebenfalls von Bedeutung; sie schützt bei zahlreichen Unternehmen geistige Eigentumsrechte. Die Unternehmen müssen Daten und Codes schützen, mit deren Hilfe ihre eigenen Anwendungen entwickelt werden. Dabei können Unternehmen wie Zscaler* ihnen helfen.
- Und zuletzt wäre da noch die Datensicherheit selbst. Anders ausgedrückt: der Schutz digitaler, z.B. in Datenbanken gespeicherter Daten vor Cyberangriffen. Gartner prognostiziert, dass dieser Markt von 9,8 Mrd. US-Dollar im Jahr 2019 auf rund 14,0 Mrd. US-Dollar im Jahr 2024 wachsen wird. Auf diesem Gebiet ist z.B. Okta* tätig. Das Unternehmen bietet den Unternehmen eine Plattform, die zur Sicherung der Identität von Kunden und Beschäftigten beitragen kann.
Der Allianz Cyber Security investiert in die gesamte Palette an Cybersicherheitslösungen und konstruiert so ein diversifiziertes und vielversprechendes Wachstumsportfolio
Cyber Security: Ausblick
Cyberkriminalität ist ein langfristiger Trend, der sich im Zuge der Pandemie merklich verstärkt hat. Dadurch hat Cybersicherheit ihrerseits für die Weltwirtschaft an Bedeutung gewonnen.
Cyberverbrechen werden mit immer ausgeklügelteren Methoden begangen. Dies gibt Anlass zur Sorge, zumal Cyberkriminalität für die meisten Menschen schwer zu begreifen ist. IBM X-Force zufolge werden bei „35% der untersuchten Zwischenfälle die Schwachstellen [des Opfers] für den Angriff genutzt“.16
Die drei größten „Länder“ 2021
Es handelt sich um ein ernsthaftes Problem. Wenn es sich bei den Aufwendungen für Cyberkriminalität im Jahr 2021 um das BIP eines Landes handelte, wäre dieses fiktive Land nach den USA und China die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt. Im Jahr 2021 dürften die Opfer von Cyberkriminalität insgesamt 6 Billionen US-Dollar aufbringen müssen.17
Es gibt keine einheitliche Lösung für alle Fälle.
Die Unternehmen werden jeweils eigene, unterschiedliche Cyber Security-Maßnahmen treffen müssen. Unter Umständen benötigen sie für jede Sicherheitsebene einen gesonderten Partner. Deshalb ist ein leistungsfähiger Cyber Security-Sektor so wichtig. Ohne eine solche Infrastruktur kann keine digitale Wirtschaft entstehen.
„Cyber Security ist ein künftiger Wachstumssektor. Und deshalb ist aus unserer Sicht jetzt ein sehr guter Zeitpunkt, um in Cybersicherheit zu investieren.“ |
* Dies ist keine Empfehlung oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf. Ein oben als Beispiel genanntes Wertpapier muss nicht unbedingt im Portfolio enthalten sein, weder zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Dokuments noch zu einem späteren Zeitpunkt.
1 Robles, F., & Perlroth, N. (9. Februar 2021). ‘Dangerous Stuff’: Hackers Tried to Poison Water Supply of Florida Town. The New York Times. https://www.nytimes.com.
2
Colonial Pipeline: cyberattack draws attention to besieged US energy system. (11. Mai 2021). Financial Times. https://www.ft.com.
3
Javers, E. (14. Mai 2021). Colonial Pipeline paid $5 million ransom to hackers. CNBC. https://www.cnbc.com.
4
https://www.washingtonpost.com.
5
https://eng.umd.edu.
6
https://www.itgovernance.co.uk.
7
Nabe, C. (15. Dezember 2020). Impact of COVID-19 on Cybersecurity. Deloitte Switzerland. https://www2.deloitte.com.
8
IBM Security. (2020). Cost of a Data Breach Report 2020. https://www.capita.com.
9 https://www.justice.gov.
10 https://www.itgovernance.co.uk.
11 https://datareportal.com.
12 Kemp, S. (19. April 2021). Digital 2021: Global Overview Report. DataReportal –Global Digital Insights. https://datareportal.com.
13 Kenworthy, R. (18. November 2019). The 5G And IoT Revolution Is Coming: Here’s What To Expect. Forbes. https://www.forbes.com.
14 ResearchAndMarkets.com. 19. November 2020. Business Wire. https://www.businesswire.com.
15 Accenture Security. (2020). State of Cybersecurity Report 2020. https://www.accenture.com.
16 Firch, J. M. (17. Mai 2021). 10 Cybersecurity Trends You Can’t Ignore In 2021. PurpleSec. https://purplesec.us.
17 Morgan, S. (27. April 2021). Cybercrime To Cost The World $10.5 Trillion Annually By 2025. Cybercrime Magazine. https://cybersecurityventures.com.
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Zusammenfassung
Eine intakte Infrastruktur ist selbstverständlich, solange sie funktioniert. Investitionslücken werden deutlich, wenn es auf den Straßen holprig wird, Lieferketten unter Druck geraten oder Cyber-Attacken Versorger lahmlegen. Im Artikel erklären wir kurz und knapp, warum Infrastruktur wichtig ist, warum Investitionen aus unserer Sicht unausweichlich sind und wie Anleger davon profitieren können. Wer tiefer in die Materie einsteigen möchte, findet am Ende des Artikels einen Link zum Thema Wasserinfrastruktur.