Zusammenfassung
Die aktuellen Marktturbulenzen haben im Allianz Thematica zwei Oberthemen in den Vordergrund treten lassen. Immer mehr Länder schränken die Bewegungsfreiheit zunehmend ein und zwingen die Bevölkerung mehr oder weniger dazu, daheim zu bleiben. Damit gewinnt das Oberthema „Zu Hause bleiben“ an Bedeutung. „Soziale Distanzierung“ wird zur Strategie der Wahl, um die Verbreitung des Virus zu hemmen. Dadurch werden Aktivitäten attraktiver, die sich auch zu Hause ausüben lassen, und befinden sich im Aufwind.
Das Wichtigste in Kürze
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„Zu Hause bleiben“ gewinnt an Bedeutung
Die aktuellen Marktturbulenzen haben im Allianz Thematica zwei Oberthemen in den Vordergrund treten lassen. Immer mehr Länder schränken die Bewegungsfreiheit zunehmend ein und zwingen die Bevölkerung mehr oder weniger dazu, daheim zu bleiben. Damit gewinnt das Oberthema „Zu Hause bleiben“ an Bedeutung. „Soziale Distanzierung“ wird zur Strategie der Wahl, um die Verbreitung des Virus zu hemmen. Dadurch werden Aktivitäten attraktiver, die sich auch zu Hause ausüben lassen, und befinden sich im Aufwind. Der Thematica hat sich in verschiedenen Themen engagiert, die unter das Oberthema „Zu Hause bleiben“ fallen: Bildung, E-Sport im Rahmen des Themas Digitales Leben und Heimtierökonomie.
Bildung läuft immer mehr über Online-Tools
Beim Thema Bildung liegt der Schwerpunkt verstärkt auf Bildungstechnologie und Online-Lerninhalten. Die Krise hat bereits zu einem Boom beim Online-Lernen geführt. Nachdem Universitäten in China, aber auch in anderen Ländern wie Japan und inzwischen auch Europa geschlossen wurden, müssen Kurse und Lerninhalte online zur Verfügung gestellt werden. Statt das laufende Semester abzuschreiben, haben die Institute rasch Pflicht-Onlineveranstaltungen entwickelt und zugänglich gemacht. Allein in China sind davon rund 30 Millionen Studenten an 3.000 höheren Bildungseinrichtungen betroffen. Natürlich traten am Anfang Probleme auf (auf stumm gestellte Mikrophone bei Online-Vorlesungen, Unterbrechungen durch Dritte bei Live-Videosendungen oder Zusammenbruch großer Konferenzplattformen aufgrund der intensiven Nachfrage). Dennoch: Fernunterricht ist jetzt da und wird auch bleiben.
E-Sports als wachsendes Hobby
Die Formel 1 hat den Großen Preis von Australien am Wochenende zwar abgesagt, Fans und Fahrer Max Verstappen (Team Red Bull) führten aber online ein virtuelles Grand Prix-Rennen durch. Verstappen musste sich professionellen Spielern geschlagen geben und landete auf Platz 11. Die „The Race All-Star Esports Battle“ wurde auf populären Streamingplattformen übertragen und zog Millionen Zuschauer an; sie übertraf sogar die beliebtesten E-Sport-Wettbewerbe wie League of Legends oder Call of Duty. Auf der Streamingplattform Twitch war die Zuschauerzahl höher als bei wichtigen Sportligen. Das virtuelle Rennen zog in Großbritannien mehr Online-Zuschauer an als ein reguläres Formel 1-Rennen auf Sky TV. Wenn Sportereignisse im „realen Leben“ zunehmend abgesagt werden, gewinnt Online-Unterhaltung, insbesondere E-Sport, an Bedeutung. Dabei steigen sowohl die Zahl der aktiven Teilnehmer als auch die Zahl der Zuschauer. In Italien hat sich die Internetnutzung laut Telecom Italia um 70% erhöht, was wohl vor allem auf Onlinespiele wie Fortnite zurückzuführen ist.
Die Nähe zu Haustieren könnte noch intensiver werden
Und wenn die Menschen ans Haus gefesselt sind, suchen sie in schwierigen Zeiten zunehmend Trost bei ihren Haustieren. Zahlreiche Haustierbesitzer haben bekanntermaßen eine enge Bindung zu ihren Tieren und sehen sie als Familienmitglieder an. Diese Bindung dürfte in einer Krise wie der jetzigen noch enger werden. Die Besitzer werden ihre Lieblinge daher gegebenenfalls noch stärker verwöhnen und sich um ihr Wohlbefinden kümmern, wovon der Tiergesundheitssektor profitieren sollte.
Und so geht es weiter…
In unserem Basisszenario gehen wir nach wie vor davon aus, dass die aktuelle Krise vorübergeht, wenngleich ihre Dauer und ihr Umfang weitgehend unbekannt sind. Der Boom des Themas „Zu Hause bleiben“ könnte wieder etwas abklingen, sobald die Menschen sich wieder freier bewegen dürfen. Dennoch wird die verstärkte Nutzung und Akzeptanz während der Krise langfristig für Rückenwind sorgen, wenn die entsprechenden Lösungen Teil des Alltagslebens werden.
Zweites Oberthema „Die Welt retten“
Beim zweiten Oberthema „Die Welt retten“ ist es genau umgekehrt. Hier könnte die Krise kurzfristig für Gegenwind sorgen, an den langfristigen Notwendigkeiten ändert sich jedoch nichts. Die Themen Sauberes Wasser und Boden und Energie der Zukunft (bei dem es vor allem um saubere Luft geht) vertreten das Oberthema im Portfolio.
In China hat sich die Luftqualität durch die Quarantänemaßnahmen auf dem Höhepunkt der Epidemie deutlich verbessert. Dem chinesischen Umweltministerium zufolge lag die Zahl der Tage mit „guter Luftqualität“ im Februar um 21,5% über dem Vorjahreswert. Satellitenbilder belegen den beträchtlichen Rückgang der Luftverschmutzung in großen chinesischen Städten, weil weniger Fahrzeuge unterwegs waren und Fabriken geschlossen wurden. Der Inlandsflugverkehr brach in China um 70% ein. Ähnliche Verbesserungen der Luftqualität waren auch in Italien zu verzeichnen.
Die vielfach begrüßte Verbesserung der Umweltsituation ist jedoch wahrscheinlich nur von kurzer Dauer. Die Auswirkungen dürften rasch wieder abklingen, wenn sich die Menschen wieder freier bewegen dürfen und die Arbeit wieder aufgenommen wird. Möglicherweise steigt die Verschmutzung nicht nur wieder auf das vorherige Niveau an, sondern sogar darüber hinaus. Dafür gibt es ein klares historisches Beispiel: Um die Wirtschaftskrise in den Jahren 2008/2009 abzumildern, griff China zu umfangreichen fiskalischen Stimuli. Der Großteil der entsprechenden Gelder floss in umfangreiche Infrastrukturprojekte. Dies führte zu einem deutlichen Anstieg der Umweltverschmutzung in den Folgejahren. Deshalb legte die chinesische Regierung im Jahr 2013 den ersten nationalen Plan zur Bekämpfung der Luftverschmutzung auf.
Wenn jetzt die Weltwirtschaft einen Gang zurückschaltet, könnte sich der Druck auf die Umwelt vorübergehend verringern. Dieses Phänomen wird jedoch ganz klar vorübergehender Natur sein; es ist keine Dauerlösung für die Wasser-, Boden- und Luftverschmutzung. Die Probleme werden noch stärker in den Fokus rücken, wenn die Konjunktur wieder Fahrt aufnimmt. Und der Druck dürfte sich noch verstärken, wenn die Regierungen die jeweiligen Volkswirtschaften wieder ankurbeln wollen. Allerdings muss dies nicht unbedingt ein Widerspruch sein; ein Teil der anstehenden fiskalischen Impulse könnte in Projekte fließen, die „die Welt retten“, und so gleichzeitig die Wirtschaft ankurbeln und Umweltschutzvorhaben fördern. Davon könnten Unternehmen in den Bereichen „Sauberes Wasser und Boden“ und „Energie der Zukunft“ profitieren.1
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Zusammenfassung
Künstliche Intelligenz und Nachhaltigkeit – was auf den ersten Blick nur wenig gemeinsam zu haben scheint, eröffnet auf den zweiten Blick große Chancen. Dr. Hans-Jörg Naumer erläutert in seinem Beitrag, wie Künstliche Intelligenz genutzt werden kann, um unsere Gesellschaft und Wirtschaft nachhaltiger zu gestalten.