Update Magazine I/2022
Der Anschluss an die Zukunft
Die Anlageklasse „digitale Infrastruktur“ ist vergleichsweise jung – und bei Anlegern zunehmend beliebt. Kein Wunder: Sie bietet viele erfolgversprechende Investitionsmöglichkeiten. Doch um sie zu nutzen und sich auf dem ständig wachsenden Markt zurechtzufinden, bedarf es spezifischer Kenntnisse.
Immer neue Technologien erfordern immer mehr Daten: Der Bedarf an digitaler Infrastruktur wächst rasant. Das gilt für Unternehmen aller Art, es gilt für die Wirtschaft insgesamt und auch für die Weiterentwicklung und Modernisierung unserer Gesellschaft. Folglich steigt das Interesse auf Anlegerseite und so hat sich die digitale Infrastruktur inzwischen zu einem eigenständigen Anlagesegment entwickelt, das gleichbedeutend neben anderen kritischen Infrastruktursektoren wie etwa Energie und Wasser steht.
Welche Möglichkeiten die digitale Infrastruktur bietet, wurde im Zuge der Covid-Pandemie eindrucksvoll deutlich: Die virtuelle Kommunikation, der Übergang zu mobilem Arbeiten – das alles geht nur mit Digitalisierung. Gleichzeitig wurde offensichtlich, wie groß die Notwendigkeit ist, in eine noch leistungsfähigere digitale Infrastruktur zu investieren.
"Der Bedarf an digitaler Infrastruktur wächst rasant. Das gilt für Unternehmen, für die Wirtschaft und für unsere Gesellschaft."
Eine Klasse für sich
Für Anleger gibt es viele Möglichkeiten, von diesem Trend zu profitieren – vorausgesetzt, sie kennen die Besonderheiten, die mit dieser Anlageklasse einhergehen. Wichtig ist vor allem, dass eine Anlageidee robust ist, sich ein Investment im schnelllebigen Infrastrukturmarkt und bei sich ändernden Marktbedingungen bewähren kann. Auch muss berücksichtigt werden, dass digitale Infrastrukturanlagen nicht reguliert und oft nicht durch langfristige Verträge abgesichert sind. Somit sind Anleger einem höheren Risiko ausgesetzt; es bedarf detaillierter Marktkenntnisse, um gut strukturiert und ausgewogen in diesem zweifellos potenzialstarken Segment zu investieren.
Allianz Capital Partners nutzt bereits seit 2016 einen strukturierten Ansatz für Investitionen in digitale Infrastruktur. Er ist vergleichbar mit jenem bei traditionellen Infrastrukturanlagen, da es gerade mit Blick auf die kontinuierliche und langfristige Nachfrage große Ähnlichkeiten gibt. Strukturelle Unterschiede zeigen sich dagegen vor allem beim Ökosystem der digitalen Infrastruktur, das schnelllebiger ist und zudem sehr komplex. So erhöht die Geschwindigkeit des technologischen Fortschritts die Anforderungen an die zugrunde liegende Infrastruktur, die sich permanent weiterentwickeln und wachsen muss. Auch hat der Wettbewerb um die Bereitstellung digitaler Infrastruktur bedeutend zugenommen.
Das Wachstumspotenzial im Visier
Wo liegen die besten Chancen in dieser neuen Anlageklasse? Eines unserer Leitprinzipien bei Allianz Capital Partners ist die strikte Unterscheidung zwischen der Infrastruktur – dazu zählen Glasfasernetze und Mobilfunktürme – und den digitalen Technologien wie 5G und weiteren Applikationen. Eine Konzentration auf die Infrastruktur, die immer Voraussetzung für technologische Weiterentwicklung ist, schafft eine nachhaltige Substanz. Sie vermindert das Risiko, dass ein Investment nach einigen Jahren obsolet wird, weil sich die Technologielandschaft weiterentwickelt hat. Diesem Prinzip folgend wurden drei Schlüsselbereiche identifiziert, in denen in den kommenden Jahren gute Wachstumschancen zu erwarten sind.
In allen drei Bereichen steigt aktuell der Bedarf an weiteren Infrastrukturinvestitionen und so bieten sich gute Chancen auf langfristig beständige Renditen. Zu beachten ist, dass Investitionen in diesen Bereichen aktuell stark überzeichnet sind, weshalb eine sehr strukturierte und disziplinierte Auswahl der Anlagen ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg ist.
Zu den zentralen Auswahlkriterien gehören: das Potenzial des Marktes sowie die bereits genannte Robustheit der Anlage. Außerdem sollte ein Investor die Anzahl der potenziellen Kunden, die er mit seiner Investition erreichen kann, genauso berücksichtigen wie das derzeitige und zukünftige Wettbewerbsumfeld. Schließlich ist es wichtig, die Markteintrittskosten den potenziellen Einnahmen gegenüberzustellen.
Als erfahrener Akteur in diesem Segment wählt Allianz Capital Partners potenzielle Investitionsobjekte sehr selektiv aus. Wenn es beispielsweise um Investitionen in Glasfaser geht, legen wir Wert darauf, uns auf unterversorgte, oft ländlichere Gebiete zu konzentrieren. In diesen Gebieten können wir als einer von wenigen Anbietern – oder sogar als einziger – eine starke Infrastrukturposition auf dem Markt bieten. In Großstädten hingegen konkurrieren möglicherweise mehrere Infrastrukturanbieter auf engem Raum. Wir investieren in Projekte, die entweder bereits eine starke Erfolgsbilanz und Marktposition aufweisen oder das Potenzial haben, eine entsprechende Größe auf dem Markt zu erreichen.
Zugang zu hochkarätigen Transaktionen
Ein weiteres wichtiges Erfolgskriterium ist der Zugang zu diesem sehr wettbewerbsintensiven Markt. So sind vor allem für kleinere Akteure Partnerschaften mit größeren, etablierten Unternehmen wichtig, weil sie sich sonst an vielen Transaktionen nicht beteiligen könnten. Denn der Markt für digitale Infrastrukturen ist zunehmend gesättigt und Investitionsmöglichkeiten sind knapp. Die Zuteilungen der Investoren für Premium-Assets sind meist weitgehend erfolgt. Weil der langfristige Kapitalbedarf aber weiterhin erheblich ist, gibt es für Investoren immer noch die Möglichkeit zum Einstieg über Partnerschaften.
Als großer Player kann Allianz Capital Partners Zugang zu hochkarätigen Transaktionen bieten – sowohl auf der Eigenals auch auf der Fremdkapitalseite. Während die meisten Infrastrukturinvestoren einen Buy-and-Sell-Ansatz verfolgen, ist die Allianz ein Buy-and-Hold-Investor. Anleger, die langfristige Renditen anstreben, können von unserer starken Position in diesem Bereich also profitieren.
Für Anleger, die ihre Möglichkeiten richtig ausloten und das Risiko einschätzen können, bieten Investitionen in digitale Infrastruktur enormes Potenzial. Wenn sie zusätzlich mit Investoren zusammenarbeiten, die über Wissen und Erfahrung verfügen und so ihre Investitionsambitionen unterstützen, stellt die digitale Infrastruktur eine der spannendsten Anlageklassen überhaupt dar – und ist als Bestandteil eines gut diversifizierten Portfolios inzwischen unverzichtbar geworden.
"Allianz Capital Partners kann Zugang zu hochkarätigen Transaktionen bieten – sowohl auf der Eigen- als auch auf der Fremdkapitalseite."
Exklusive Partnerschaften für noch mehr Investitionschancen
Um sich am Markt für digitale Infrastruktur erfolgreich zu positionieren, nutzt Allianz Capital Partners Kooperationen mit wettbewerbsstarken Anbietern. Zwei Beispiele zeigen, wie sich so Zusatzpotenziale heben lassen:
1 / Glasfaser
Ein sehr plakatives Beispiel ist unser Joint Venture mit Telefónica zum Glasfaserausbau in Deutschland, genannt „Unsere Grüne Glasfaser“. Ähnliches gilt für unsere Investition an der Seite des Landes Niederösterreich in das Unternehmen nöGIG. In dieser Konstellation können wir den Ausbau von Glasfasernetzen in unterversorgten ländlichen Gebieten in ganz Deutschland und Österreich unterstützen. Dadurch wird ein Vorleistungszugang zu Fibre-to-the-Home (FTTH) geschaffen, der es den Internetanbietern ermöglicht, seinen Endkunden einen Glasfaser-Internetzugang anzubieten. Unseren Prinzipien folgend hat Allianz in den Infrastrukturbetreiber investiert und damit das Fundament für andere Telekommunikationsanbieter gelegt. Diese können sich dem Glasfasernetz anschließen und ihre Dienste darüber anbieten.
2 / Mobilfunktürme
Bei Investitionen in Mobilfunktürme haben wir einen ähnlichen Erfolg erzielt. Wir sind mit American Tower Corporation (ATC) eine langfristige strategische Partnerschaft eingegangen und haben eine Beteiligung an ATC Europe erworben. Mit rund 212 000 Standorten in 25 Ländern1 ist ATC einer der weltweit größten Betreiber von Mobilfunktürmen, die so etwas wie das Straßennetz für die digitalen Verkehrsströme erst möglich machen. Dazu kommt: Das Unternehmen ist unabhängig von den Mobilfunkanbietern (MNO). Es kann seine Kommunikationsinfrastruktur daher unterschiedlichen Kunden anbieten und damit höhere Mieten und Vermietungsquoten erzielen. Mit diesem Geschäft hat ATC 25 Jahre Erfahrung. Davon wiederum profitiert auch ATC Europe, etwa mit Blick auf die Wachstumsstrategie und die Freiheit, attraktive Chancen in Europa per Akquisition nutzen zu können.