Update Magazine I/2022
Neue Anlageklasse, nachhaltiges Ziel
Blended Finance bietet institutionellen Anlegern eine neue Möglichkeit, mit Investitionen einen direkten positiven Einfluss in Schwellenländern zu erzielen und gleichzeitig eine attraktive risikoadjustierte Zielrendite zu erwirtschaften.
Blended Finance-Strategien bringen öffentliches und privates Kapital in einer risikogestaffelten Struktur zusammen und investieren in Projekte, die auf das Erreichen der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (SDGs1) in Schwellenländern ausgerichtet sind. Investitionen von jährlich 4,2 Billionen USDollar sind bis 2030 notwendig, um die signifikanten Finanzierungslücken zu schließen und diese Ziele zu erreichen.
Die Strategie besteht aus zwei Kapitalpositionen, einer „Senior”- und einer „Junior”-Position. Die Senior-Position, die von privatem Kapital finanziert wird, ist gegenüber der öffentlich finanzierten Junior-Position, die die ersten Verluste im Fonds auffängt, dabei vorrangig. Konzentrationsgrenzen sorgen darüber hinaus für ein ausreichend diversifiziertes Portfolio, so dass das Kapital der Junior-Investoren als angemessener Puffer ausreicht und damit die Volatilität der Renditen für die Senior-Investoren reduziert.
In dieser Strategie arbeiten wir eng mit Entwicklungsfinanzierungsinstitutionen (DFI2) zusammen und profitieren von ihrer lokalen Präsenz und langjährigen Investmenterfahrung sowie ihrem Zugang zu attraktiven Projekten mit Impact Charakter und ihrem Wissen über ESG3-Risikominderung. Die InvestmentPrivilegien von DFIs und ihr konservativer Investmentstil haben die robuste Wertentwicklung ihrer eigenen Portfolios über Konjunkturzyklen hinweg untermauert.
Die starke Ausrichtung auf DFIs und die Verlustübernahme durch öffentliche Kapitalgeber („Erstverlust“ oder „First-Loss“- Struktur) ist der Schlüssel, um das Risiko für institutionelle Investoren zu verringern und ein Investment-Grade-Profil zu erreichen.
Kernmerkmale
- Etablierung einer neuen Anlageklasse zur Finanzierung von Projekten mit direktem positiven Einfluss (sog. „Impact Investments“) in Schwellenländern – zur Unterstützung der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (SDGs1)
- Diversifiziertes Portfolio über Märkte, Projekte und Sektoren hinweg
- Absicherung von Rendite und Kapital gegen erwartete Verluste im Portfolio
- Attraktiver Renditeaufschlag gegenüber vergleichbaren Wertpapieren
Investitionen in Private Debt sind hochgradig illiquide und nur für professionelle Anleger konzipiert, die eine langfristige Anlagestrategie verfolgen. Pre-Marketingmitteilung. Dieses Dokument ist ein unvollständiger Entwurf. Es enthält keine ausreichenden Informationen, die es potenziellen Anlegern ermöglichen, eine Anlageentscheidung zu treffen. Es stellt weder ein Angebot noch eine Aufforderung zur Zeichnung von Beteiligungen, Anteilen oder Aktien eines Alternativen Investmentfonds dar. Die hierin enthaltenen Informationen sollten nicht als verlässlich angesehen werden, da sie nicht endgültig und unvollständig sind und sich ändern können.
A/ Risikominderung durch blended finance-ansatz
Aufstrebende Anlageklasse mit Skalierungspotenzial
Um die SDGs bis 2030 zu erreichen, werden jährlich 4,2 Bio. USD an zusätzlichen Investitionen benötigt. In den Schwellenländern ist die Finanzierungslücke besonders hoch, da nur ein Bruchteil von Investorengeldern in Projekte in diesen Märkten fließt. Das Kapital von öffentlichen Entwicklungsbanken reicht nicht aus, um den Bedarf in den Schwellenländern zu decken, und die öffentlichen Kapitalmärkte, wie z.B. SchwellenländerAnleihenindizes, investieren nicht in Ländern mit dem größten Finanzierungsbedarf.
DFIs und Investoren konzentrieren sich daher auf Partnerschaften, um Lösungen zu entwickeln, mit denen sie mehr privates Kapital für die Erfüllung der SDGs in Schwellenländern mobilisieren können. Ein Lösungsansatz stellen Blended Finance-Strategien dar, die dazu beitragen, bislang ungenutzte Investitionsmöglichkeiten für institutionelle Anleger zu schaffen.
Attraktive Rendite mit Risikominderung
Bei der Finanzierung der SDGs in Schwellenländern müssen Investoren keine Kompromisse bei der Rendite eingehen – Blended Finance-Strategien können Investoren risikoarme Anlagemöglichkeiten mit Investment Grade-Charakter bieten. Die „First Loss“- oder „Credit Enhancement“-Strukturen, die häufig in Blended Finance-Strategien integriert sind, ermöglichen es, dass Senior-Investoren ein Investment-Grade-Profil erreichen. Dies wiederum führt zu niedrigeren Kapitalkosten und ermöglicht Investitionen in einem großen Umfang. Wenn die Verlustübernahme durch öffentliche Quellen innerhalb eines diversifizierten Portfolios von Krediten aus Entwicklungsländern angewendet wird, reduziert dies auch das idiosynkratische Projektrisiko.
Blended Finance kann auch einen attraktiven Renditeaufschlag im Vergleich zu entsprechenden Staatsanleihen bieten, was die relative Illiquidität widerspiegelt. Allianz Global Investors Blended Finance-Strategie strebt eine Nettorendite von 4,5% in US-Dollar an, die nicht mit börsennotierten Wertpapieren korreliert ist. Die Strategie hat eine Laufzeit von ~15 Jahren. Die Volatilität der Rendite der Senior-Investoren wird durch eine Kombination aus geringer Renditevolatilität der zugrunde liegenden Projekte und dem Auffangen von Kapitalverlusten durch die Junior-Investoren begrenzt.
Von der Expertise der DFIs profitieren
Partnerschaften mit DFIs sind der Schlüssel zur Schaffung von Entwicklungsfinanzierungslösungen, da sie die Erfolgsbilanz, die Expertise und die Investmenterfahrung dieser Institutionen bezüglich Schwellenländern nutzen. Als Hauptinvestoren in diesen Märkten verfügen DFIs über große Erfahrung und gute Beziehungen zu Zentralbanken, Regierungen und Regulierungsbehörden und sind daher bei der Suche nach Investitionsmöglichkeiten von Vorteil. Diese Partnerschaften bieten Investitionen einen sogenannten „Halo-Effekt”, der das Risiko von Investitionen effektiv reduziert und die Rückgewinnungsquote bei Kreditausfällen erhöhen kann. Die DFI-Partner behalten auch einen Teil der Kredite in ihrer Bilanz, um eine Interessenkongruenz zu gewährleisten. Zudem überwachen und verwalten die DFIs weiterhin die zugrunde liegenden Kredite, zum Beispiel im Falle von Änderungen oder Ausfällen.
Nachhaltige Wirkung anstreben
Die Idee hinter Blended Finance ist es, öffentliches und privates Kapital zusammenzubringen, um Anlagestrategien zu schaffen, die einen nachhaltigen und attraktiven Markt für institutionelle Investoren bieten. Mit diesen Strategien können wir gezielt Länder und Sektoren ansteuern und somit das Kapital dort hinbringen, wo es am meisten gebraucht wird, um damit die signifikante Finanzierungslücke in Schwellenländern zu verringern.
DFIs legen einen starken Fokus auf die Absicherung von ESG-Kriterien und setzen strenge Wirkungs- und Mobilisierungsziele. Durch Co-Investitionen an der Seite von DFIs ermöglichen Blended Finance-Strategien die Mobilisierung von privatem Kapital und tragen somit zum Erreichen der Ziele des Pariser Abkommens bei. Die Partnerschaft befähigt die Blended Finance-Strategien auch, sich auf Sektoren mit dem größten Einfluss auf soziales und wirtschaftliches Wachstum zu konzentrieren, wie Infrastruktur, Energie und Agrarindustrie. Darüber hinaus werden eingehende ESGAnalysen zu einzelnen Projekten mit entsprechender Risikominderung durchgeführt.
Investitionen in Blended Finance-Strategien, die auf die SDGs ausgerichtet sind, helfen, langfristig eine nachhaltigere Zukunft für alle zu fördern.
Partnerschaft mit der Allianz – auf Rentabilität und Nachhaltigkeit ausgerichtet
Unsere Muttergesellschaft Allianz, eine der größten Versicherungsgesellschaften der Welt, fungiert als Ankerinvestor in unseren Blended Finance-Strategien und stärkt damit unser Partnerschaftsethos, indem sie anderen Investoren die Möglichkeit bietet, sich an Impact-Projekten zu beteiligen. Das wachsende Interesse der Investoren ermöglicht größere Vehikel, die kapitaleffizienter sind als einzelne Direktkredite. Ein weiterer Vorteil für unsere Kunden besteht durch die führende Investmentexpertise der Allianz bei der Unterstützung der wirtschaftlichen Entwicklung von Schwellendländern.
Obwohl die zugrundeliegenden Darlehen (angesichts der Zielländer) nicht als Investment Grade eingestuft werden, ermöglicht die Risikominimierung auf Fondsebene durch die Erstverlustübernahme Versicherern eine günstigere Behandlung im Rahmen der SolvencyII-Kapitalanforderungen.
"Since 2016, Allianz Global Investors has raised more than USD 1.8bn ofcommitments towards blended vehicles and credit-enhanced structuresthat focus on sustainable investments in Emerging Markets."
B/ Fallbeispiel: International finance corporation
Im Jahr 2017 starteten die Allianz Gruppe und die International Finance Corporation (IFC), ein Mitglied der Weltbankgruppe, eine Partnerschaft im Rahmen des Managed Co-Lending Portfolio Program (MCPP).
Die Allianz Versicherungsgesellschaften beteiligten sich mit 500 Mio. USD an einem von Allianz Global Investors verwalteten Vehikel, um gemeinsam weltweit mit der IFC in Infrastrukturprojekte in Schwellenländern zu investieren. Das Vehikel hat bevorzugten Zugang zu Investitionen in alle IFC-Kredite, die eine Reihe strenger Förderkriterien erfüllen.
Das Vehikel ist risikogestaffelt und als solches bekommen die Investoren der Allianz eine bevorzugte Rendite, und die IFC übernimmt den Erstverlust bei Investitionen bis zu ihrem zugesagten Kapital. Darüber hinaus gewährt die schwedische Entwicklungsagentur (Swedish Development Agency „SIDA“) der IFC eine Garantie für einen Teil der Erstverlustübernahme.