Vier Branchentrends sprechen für aktives Assetmanagement

von | 28.08.2018
Private LendingVier Branchentrends sprechen für aktives Assetmanagement

Zusammenfassung

Überzeugte Vertreter eines aktiven Assetmanagements haben in der öffentlichen Diskussion nicht immer einen leichten Stand. Sie hatten es aber auch schon schwerer. Denn in der langjährigen Kontroverse um aktives versus passives Fondsmanagement zeichnet sich dankenswerterweise allmählich eine Versachlichung der Debatte ab. Beides hat seine Existenzberechtigung, keines ist allein seligmachend. Und doch gibt es gute Gründe für Vermögensverwalter, sich klar zu positionieren. Wir haben das getan und bleiben dabei: Allianz Global Investors ist aktiv. Zur Erläuterung seien vier global beobachtbare Branchentrends genannt.


Update Magazin II/2018
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Abweichen bringt Vorteile

Erster Trend – um den Stier gleich bei den Hörnern zu packen: Gerade in der Popularität passiver Strategien liegt eine Chance für echtes aktives Management. Im Rentenbereich sind die Vorteile eines bewussten Abweichens vom Index offensichtlich, da bei Letzterem der größte Schuldner – der nicht immer auch der solideste ist – das größte Gewicht erhält. Auch bei deutschen Aktien konnten Anleger seit dem Tiefpunkt im Frühjahr 2009 allein durch eine Untergewichtung von Versorgern und Banken einiges gegenüber dem DAX gutmachen. Deren Kurse liegen nach wie vor unter den Niveaus von März 2009, gleichzeitig hat sich der DAX mehr als verdreifacht. Noch mehr an Chancen bieten Multi-Asset- Fonds, die in Europa in den letzten 15 Jahren mit Abstand an erster Stelle in der Absatzstatistik standen: Einer Auswertung von AllianzGI zufolge vertrauten europäische Privatanleger dieser Assetklasse seit 2002 rund 870 Milliarden Euro an. Die eingebaute Diversifikation und Flexibilität, also die Möglichkeit zur aktiven Umschichtung, sind dabei die Pfunde, mit denen die Anlageklasse wuchern kann.

All dies zeigt, dass auch in einer Welt, in der der Marktertrag – Beta – via Passivprodukte günstig zu haben ist, Bedarf nach aktiven Strategien und aktivem Management besteht. Selbst bei der Umsetzung einer vollständig aus Passivinstrumenten bestehenden Anlagestrategie benötigen die meisten Kunden „aktive“ Unterstützung. Zudem ist es eine Mär, dass der Anleger mit einem ETF immer exakt die Entwicklung des zugehörigen Index erhält. Der DAX beispielsweise ist ein Performanceindex, der die gezahlten Dividenden mit einberechnet. Da auf Dividenden aber Steuern fällig sind, liegt ein DAX-ETF systematisch niedriger als der Index. Bei ETFs auf weniger liquide Marktsegmente, wie etwa Hochzinsanleihen, entwickeln sich Index und ETF in angespannten Marktsituationen auseinander, weil die enthaltenen Wertpapiere teilweise nicht mehr handelbar sind. Diese Situation hatten wir zuletzt im Februar, und in dem Maße, wie sich die EZB aus dem Corporate-Bond-Markt verabschieden wird, werden wir das wahrscheinlich öfter erleben. Das legt zumindest eine differenziertere Abwägung zwischen aktivem und passivem Management nahe, als wir sie meist erfahren.

Nachfrage nach „Alternatives“ steigt

Ein zweiter global Trend ist die zunehmende Bedeutung von „Alternative Investments“. Wenn die Ertragserwartung für die vermeintlich sichere Anlage – Staatsanleihen höchster Bonität – nahezu null oder negativ ist, was gravierende Rückwirkungen auf die Portfolios nicht zuletzt von Altersvorsorgeeinrichtungen hat, dann kommt es verstärkt auf Zusatzerträge – Alpha – an. Der Charme von „Alternatives“ liegt dabei darin, dass sie nicht nur Ertragspotenzial bergen, sondern dass dies auch mit dem anderer Assetklassen unkorreliert ist. Hinzu kommt bei illiquiden „Alternatives“ wie etwa Infrastruktur- oder Privatfinanzierungen ein immenses Marktwachstum: Dem Kapitalangebot steht eine stark wachsende Kapitalnachfrage gegenüber. Dies spiegelt sich exemplarisch im Wachstum des Pfeilers „Alternative Investments“ bei Allianz- GI wider: Zwischen 2013 und 2018 haben sich die dort verwalteten Vermögen durch organisches und anorganisches Wachstum verdreißigfacht – von ursprünglich zwei auf mittlerweile über 60 Milliarden Euro. Eigentlich wird der Begriff „Alternatives“ als „Quasi-Resterampe“ für alle Strategien jenseits von Plain- Vanilla-Aktien-, -Renten- oder -Multi-Asset- Anlagen der Bedeutung dieser Anlageklasse längst nicht mehr gerecht. Vielfach wird nämlich übersehen: Die hierin verwalteten Vermögen sind gemäß Boston Consulting Group in den letzten 15 Jahren ähnlich stark gewachsen wie die passiver Investmentstrategien. Tendenz weiter steigend. Und „Alternatives“ sind aktives Management pur.

Nachhaltigkeit wird wichtiger

Der dritte weltweite Trend ist die zunehmende Bedeutung von ESG-Aspekten bei der Kapitalanlage. Gemäß der Global Sustainable Investment Alliance (GSIA), eines weltweiten Zusammenschlusses von Organisationen zur Förderung nachhaltigen Investierens, ist allein zwischen 2014 und 2016 das Gesamtvolumen an verantwortungsbewusst gemanagten Kapitalanlagen um ein Viertel gestiegen – auf fast 23 Billionen US-Dollar. Mehr als die Hälfte davon (12 Billionen US-Dollar) wird in Europa verwaltet. Wichtig in diesem Zusammenhang: Investieren unter Berücksichtigung ökologischer, sozialer oder die Unternehmensführung betreffender (ESG-)Aspekte bedeutet nicht automatisch Ausschlusskriterien und Anlageverbote. Eine Reihe von Kunden sucht zwar genau hiernach oder interessiert sich für sogenanntes Impact-Investing – Anlagen also, die explizit wohldefinierte ökologische oder soziale Zwecke fördern. Für eine Reihe von Kunden ist dies aber auch wiederum nichts. Und genau für diese Kunden gibt es einen dritten Weg: integriertes ESG-Research. Dies ist AllianzGIs Alternativangebot für diejenigen, die nicht nach expliziten SRI-Produkten suchen, wesentliche ESG-Risiken aber im Investmentprozess berücksichtigt wissen möchten. Das Ziel ist dabei, „ESG-Torpedos“ – also den Aktienkurs möglicherweise gravierend bedrohende ESG-Risiken – im Research-Prozess zu identifizieren und zu umschiffen. Gleichzeitig sollen aber auch Anlagechancen aktiv genutzt werden, die sich daraus ergeben, dass Unternehmen auf Basis des Dialogs mit kritischen Analysten und Portfoliomanagern umsteuern. Vor allem in den USA spielt integriertes ESGResearch den Zahlen der GSIA zufolge bereits heute eine große Rolle. In Europa hat dieses Alternativangebot noch Aufholpotenzial.

Aktive Beratung ist essenziell

Der vierte Trend schließlich basiert auf der Erkenntnis, dass die Existenzberechtigung aktiven Assetmanagements nicht allein in der Erzielung einer wie auch immer gearteten Überrendite liegt. Sie fußt vielmehr auf einer vertrauensvollen und Mehrwert schaffenden Kundenbeziehung. Diese fängt bei Advisory-Dienstleistungen an, kann aber viel weiter gehen. Als höchste Stufe der aus dem sogenannten Fiduciary- Management bekannten Zusammenarbeit – genannt seien die Erarbeitung der strategischen Asset-Allocation, die Entwicklung der Anlagestrategie, Auswahl der Portfoliomanager, Risikomanagement, Reporting – wird bei Delegated/ Outsourced CIO-Services die Investment-Wertschöpfungskette komplett ausgelagert. Das heißt, sowohl die Entscheidungshoheit als auch die Verantwortung werden an den Assetmanager delegiert. Dies erfordert ein ganz besonderes enges Vertrauensverhältnis zwischen Kunde und Vermögensverwalter, die Partnerschaft wird auf eine neue Ebene gehoben. Gemeinsame Werte können hierbei langfristig nur dann entstehen, wenn gemeinsame Wertvorstellungen geteilt werden; Stichwort „Shared Value“. Erfolgskritische Faktoren sind daher auf Seiten des Assetmanagers neben umfassender Expertise – sowohl geografisch als auch assetklassenbezogen – und erwiesener Risikomanagementqualitäten vor allem echte und gelebte Kundennähe.

Unsere vielen Kundengespräche zeigen, dass diese vier weltweit beobachtbaren Trends die Anleger beschäftigen. Viele wissen ein umfassendes aktives Assetmanagement zu schätzen, nicht zuletzt, weil die Erfahrung lehrt, dass Investmentziele in erster Linie aufgrund inadäquat auf- oder umgesetzter Anlagestrategien verfehlt werden. Aktive Beratung und aktives Management werden daher auch in Zukunft essenziell sein, um gemeinsam mit dem Kunden und für ihn Werte zu schaffen.


Dieser Artikel ist am 5.05.2018 in der Börsen-Zeitung erschienen.



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von | 28.08.2018
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